Alicia Geugelin / START OFF-Gewinnerin 2019
KILLING IN THE NAME OF
Ein dokufiktionales Musikschauspiel
Vier Menschen in einem Raum planen ein Attentat, um die Welt von Ungerechtigkeit zu befreien. Dafür ist jedes Mittel legitim - wenn es dem höheren Zweck dient.
Doch so einfach scheint es nicht zu sein. In der Enge des Raumes werden Argumente hin und her geworfen: Recht oder Moral, Notwehr oder Verbrechen? Was zählt ein Menschenleben? Wann ist Töten erlaubt?
Wer legt dafür die Kriterien fest?
Vier Schauspieler*innen verhandeln die Frage, was den Freiheitskämpfer von der Terroristin unterscheidet. Auf Basis von literarischem und dokumentarischem Material erzählen die Schauspieler*innen die
ganz persönlichen Geschichten der Täter*innen und nehmen sich deren Anliegen an, um sie im Spiegel der anderen zu befragen. Verbaler Schlagabtausch wechselt sich mit musikalischen Interventionen ab.
Aber auch das Publikum wird zum Spielball in der Rolle zwischen Richter*in und Kompliz*in.
Am Ende trifft nicht die Ideologie auf das System. Am Ende geht es nur um den einen Moment: wenn ein Mensch auf den anderen zielt und eine Entscheidung trift.
Von und mit: Patrick Berg, Michael Del Coco, Louis von Klipstein, Thea Rasche
Regie: Alicia Geugelin
Bühne: Letycia Rossi
Kostüm: Pia Preuß
Musikalische Leitung: Tonio Geugelin
Dramaturgie: Elise Schobeß
Licht: Sönke C. Herm
START OFF ist ein Projekt des LICHTHOF Theaters in Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg und der Hamburgischen Kulturstiftung.
Gefördert von der Mara und Holger Cassens-Stiftung, der Hamburgischen
Kulturstiftung und der LICHTHOF Stiftung.
Das Berlin-Gastspiel wird gefördert von der Rusch-Stiftung.
Foto © MoreISO
Julia Hart
Gelb und Rosa
Eine theatral-philosophische Debatte über Herkunft
Zwei Holzkerle, der eine rosa, der andere gelb, erwachen auf einer Wiese und schauen sich erstaunt an. Sie fragen sich: Wer sind wir eigentlich? Wie sind wir hierhergekommen? Sie betrachten sich. Sie spekulieren über ihre Herkunft. Sie wundern sich, wie etwas so Perfektes wie sie überhaupt zustande kommen konnte. Rosa sagt: “Jemand muss uns gemacht haben.” Gelb denkt: “Wir sind der pure Zufall.” So entsteht ein Streit, in dem die Erklärungsversuche sich verselbstständigen.
“Gelb und Rosa” verwandelt eine der großen philosophischen Streitfragen in eine theatrale Debatte, die Kinder und Eltern gleichermaßen einlädt, mit zu denken und live mit einer singenden Kuh und einem kreischenden Huhn zu untersuchen: Woher kommen wir?
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und die Hamburgische Kulturstiftung
Regie/Konzept: Julia Hart Ausstattung: Iris Holstein Schauspiel: Eva Loska, Madeleine Lauw, Johannes Nehlsen, Florian Weigel Produktionsleitung: Kaja Jakstat, Zwei Eulen Musik: Daniel Huss
Assistenz: Ellen Stein
Kinderphilosophin: Yasmin Calvert
Licht: Sönke C. Herm
Kerstin Steeb
Kerstin Steeb&Team entwickeln mit STRANDRECHT eine zeitlose, feministische Vision über Seenotrettung und zivilen Ungehorsam und bringen die bedeutendste Oper der bis heute verkannten Komponistin und Suffragette ETHEL SMYTH auf die Bühne. Originalmomente am Flügel und klassischer Gesang treffen auf elektronische Sounds und neue Textfragmente.
»The Wreckers« wurde 1906 in Leipzig uraufgeführt. Smyth verarbeitet darin den Mythos über ein Dorf, das von Zeit zu Zeit den Leuchtturm abschaltet, um sich an havarierten Schiffe zu bereichern. Eine
Frau initiiert den Aufstand „der Ungehorsamen“. Mit ihrer Zivilcourage verstößt sie gegen geltendes Recht und die Moralvorstellungen der Gesellschaft und bezahlt am Ende mit ihrem Leben. Die Frage
ist aktueller denn je: Was sind wir für eine solidarische und gerechte Gesellschaft bereit zu riskieren? Seenotretter*innen überschreiten auf eigenes Risiko geltendes europäisches Recht, zivile
Widerstandsaktionen wie Extinction Rebellion irritieren weltweit zunehmend und auf friedliche Weise vorherrschende Strukturen, Schüler*innen gehen weltweit jeden Freitag auf FFF-Demos statt zur
Schule, um selbst für ihre Zukunft einzustehen.
Kerstin Steeb entwickelt mit den vier hochklassigen Sänger*innen Isabel Reinhard, Lisa Schmalz, Ferdinand Keller und Mathias Tönges, der Pianistin Hanne Franzen, der Soundkünstlerin Dong Zhou, der Bühnenbildnerin Martina Mahlknecht und der Autorin Ivana Sokola eine zeitgenössische Fassung des bis heute verkannten Werkes.
Künstlerische Projektleitung und Regie: Kerstin Steeb
Regieassistenz: Sonja Geiger
Sänger*innen: Ferdinand Keller, Isabel Reinhard, Lisa Florentine Schmalz, Mathias Tönges
Musikalische Leitung und Klavier: Hanne Franzen
Musikalische Assistenz: Eva Barta
Elektronische Komposition: Dong Zhou
Ausstattung (Bühne und Kostüme): Martina Mahlknecht
Ausstattungsassistenz: Linda Schirmel
Text: Ivana Sokola
Licht und Technik: Sönke C. Herm
Dramaturgische Beratung: Pamela Goroncy
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Jessica Buchholz
Künstlerische Produktionsleitung: Stückliesel
Wissenschaftliche Begleitung: Dr. Cornelia Bartsch und Prof. Kathrin Prick
Gefördert und unterstützt durch: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Fonds Darstellende Künste, Bezirksamt Altona, Mariann Steegmann Foundation, Pianohaus Trübger, Musikschule Hausmusik, Huckepack Umzüge
Foto @ Studio Fabian Hammerl / Video © Martin Prinoth
Hannes Becker / Henri Hüster
»Da muss ein Joker her, einer der durchflieht ohne Lichter. Der soll kommen.« (Ilse Aichinger)
Das Team von „Irre“ und „Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen“ setzt die Arbeit an einem körperlichen Theater fort und bringt erstmals einen für die Gruppe geschriebenen Theatertext zur
Uraufführung.
In seinem Stück erzählt der Autor Hannes Becker, wie ein Schuster an den eigenen Schatten verloren geht, wie Schatten getauscht werden und Schatten ohne Körper auftreten. Eine fragmentarische Geschichte, die sich in der Inszenierung von Henri Hüster zwischen zweidimensionalen Lichtspielen, Farbverläufen und Schatteneffekten einreiht und das Publikum in eine immersive Gedankenwelt eintauchen lässt.
Da, wo Schatten frei herumlaufen, ist plötzlich vieles möglich: Es begegnen sich Menschen und Tiere, Schauspiel und Tanz, Autor und Bühne, Schatten und Licht; der Blick auf China kreuzt sich mit dem Blick auf Deutschland; Politik und Kunst treffen aufeinander. Diese unterschiedlichen Pole spielen zusammen, indem sie sich trotz aller Widerstände im Dazwischen treffen, und sprechen manchmal umso stärker zueinander, wenn sie sich nicht angleichen, divers bleiben und sich wie Licht und Schatten zu Gegensätzen verschärfen.
Die transmediale Erzählweise, die sich über eine ihr abgewonnene eigenständige Bilderwelt merklich von der Realität abhebt, eröffnet dem Publikum einen Zugang zu
Träumen und verborgenem Wissen, einer Welt, die auch Teil unserer Realität zu sein scheint.
Im Schattenspiel wird das LICHTHOF Theater, ganz in der Tradition seines Namens, zum Ort der Lichter und der Schatten.
Von und mit: Vasna Aguilar, Lukas Gander, Mareike Hein
Bühnenbild: Lea Burkhalter
Kostümbild: Magdalena Vogt
Choreographie: Vasna Aguilar
Text, Dramaturgie: Hannes Becker
Regie: Henri Hüster
Lichtdesign: Sönke C. Herm
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
Fotos (c) Marie Sturminger, Christine Grosche & Maximilian Arntzen
Henri Hüster
“Wir können etwas beginnen, weil wir Anfänge und damit Anfänger sind.“
(Hannah Arendt, Die Freiheit frei zu sein)
Vier junge Menschen gehen energisch der Frage nach: Wie wollen wir leben? Anhand des Essays "Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen" von Klaus Heinrich überprüfen sie spielerisch verschiedene
Widerstandsbewegungen und deren Art, der Gesellschaft ein Nein entgegen zu schleudern – von der Antike bis zur Gegenwart. Doch jedem Versuch Nein zu sagen, wohnt eine Gewalt inne, die den Körper
erzittern lässt. Was voller widerständiger Euphorie beginnt, endet in Bewegungsstarre und erschöpftem Schweigen. Erst in der Stille erklingt leise eine Stimme und spricht von Neuanfang …
VERSUCH ÜBER DIE SCHWIERIGKEIT NEIN ZU SAGEN ist ein Stück über die
(Un-)Möglichkeit von Widerstand und Utopie in einer Zeit, die bestimmt ist von Angst und Verkrampfung. Es verknüpft Schauspiel mit Tanz und Drama mit Philosophie.
Von und mit: Vasna Aguilar, Julia Franz Richter, Lukas Gander, Pauline Stöhr
Bühne: Lea Burkhalter
Kostüm: Marie Sturminger
Dramaturgie & Produktionsleitung: Lena Carle, Leïla Etheridge
Regieassistenz & Kommunikation: Christine Grosche
Bühnenbildassistenz: Tim-Aaron Wiebe
Lichtdesign und Technik: Sönke C. Herm
Konzept, Regie: Henri Hüster
Gefördert durch: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Hamburgische Kulturstiftung
Foto (c) Jakob Schnetz
Helge Schmidt
Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen
STIMMEN:
»Seriös, skandalös, performativ, zynisch, unterhaltsam und entlarvend.« (Katrin Ullmann auf nachtkritik.de zur Uraufführung)
»Selten war Theater so nah am Puls der Zeit« (NDR 90,3)
»Die Kunst macht das, was die Politik seit Jahren versäumt« (Deutschlandfunk)
»Eine Theater-Sternstunde« (Hamburger Abendblatt)
»Cum-Ex-Papers macht nicht nur großen Spaß, sondern hinterlässt auch ein Gefühl: Wut« (DIE ZEIT)
Am 18. Oktober 2018 um sechs Uhr morgens veröffentlichten 19 vom Recherchezentrum Correctiv koordinierte Medien zeitgleich den größten Steuerraub in der Geschichte Europas: Die CumEx-Files. Das Theaterteam um Regisseur Helge Schmidt begleitete den journalistischen Prozess über Monate und bringt ihn exklusiv auf die Bühne.
Die „Cum-Ex Papers“ hatten die einmalige Gelegenheit, das Innenleben der Finanzwelt und des investigativen Journalismus dokumentieren zu dürfen. Die maßlose Gier auf der einen und die Spannung rund um den Scoop auf der anderen Seite entwickeln einen enormen Sog: Wie Wall Street und Spotlight in einem.
Seit Anfang September läuft nun der erste Gerichtsprozess zum Cum-Ex-Skandal. Das Theaterstück Cum-Ex Papers zeigt die Hintergründe dieser Thematik.
Von und mit: Ruth Marie Kröger, Jonas Anders und Günter Schaupp
Recherche und Text: Franziska Bulban und Alexandra Rojkov
Regie: Helge Schmidt
Choreographie: Jonas Woltemate
Ausstattung: LANIKA (Lani Tran-Duc und Anika Marquardt)
Video: Johanna Seitz
Musik: Frieder Hepting
Licht: Sönke C. Herm
Produktionsleitung: Zwei Eulen
Produktionsassistenz: Laura Uhlig
Gefördert durch: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Fonds Darstellende Künste, Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung, NFT - Netzwerk Freier Theater, Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e.V.
Ermöglicht durch die Wiederaufnahme- und Gastspielförderung des Dachverbands freie darstellende Künste Hamburg, im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
Support by Probebühne im Gängeviertel.
Foto © Ivo Mayr/ CORRECTIV und Anja Beutler
LICHTHOF Productions / Start off
Nach dem gleichnamigen Roman von Rainald Goetz
Wilhelmsburger Wintermärchen: Lucie und die Traumwanderer
Mit: Florentine Weihe, Angelika Baumgartner und Tom Keidel
Text/Regie: Julius Jensen
Bühne: Azizah Hocke
Kostüme: Patricia Royo
Dramaturgie: Esther Kaufmann
Lightdesign: Sönke C. Herm
Musik: Mounir Brinsi
Assistenz: Ann-Kristin Meyer
Frauen und Fiktion
Eine Performance über sexuelle Biographien und unerhörte erotische Phantasien von Frauen
Mit Eva Kessler und Patricia Carolin Mai
Eine Arbeit von Frauen und Fiktion: Anja Kerschkewicz & Eva Kessler
Choreografie: Patricia Carolin Mai
Konzeptionelle Mitarbeit & mit Texten von: Elsa-Sophie Donata Jach
Bühne & Kostüme: Felina Levits
Bühnen- und Kostümassistenz: Hilke Fomferra
Musik: plastiq
Licht: Sönke C. Herm
Dramaturgische Mitarbeit: Alisa Tretau
Beratung Produktion: Zwei Eulen